„Wir werden Hebamme!“
Die ersten zwei Folgen der Produktion finden sich bei TVNow.
Hebamme – das ist DER wohl älteste Beruf der Welt. Und einer mit dem absolut höchsten Maß an Verantwortung und Passion: einer Hebamme wird ein Mensch im Ausnahmezustand anvertraut. DER Traumberuf junger Frauen, der so viel mehr ist, als nur ein Job! Es ist DER Stoff unserer neuen Dokureihe.
77 Babys kommen in unserem Land jede Stunde zur Welt. Für die Eltern einer der wunderbarsten Momente ihres Lebens. Für die Hebamme viel mehr, als die meisten ahnen. Sie ist der Mutmacher, wenn eine Geburt anders verläuft, als gedacht. Sie nimmt existenzielle Ängste, bestärkt werdende Väter, weiß, was das Neugeborene gerade braucht und hört auch einfach mal zu, wenn der kleine Nachwuchs große Sorgen macht. Doch vor allem bedeutet der Beruf auch eine große Verantwortung. Es ist ein Alltag zwischen großen Gefühlen und medizinischem Wissen. Denn auch eine Geburt kann brenzlig werden für das Leben von Mutter und Kind. Doch in den meisten Fällen ist es immer noch das größte Wunder des menschlichen Lebens.
In Deutschland gibt es 24.000 Hebammen. Jedes Jahr treffen 1.000 Neulinge die Entscheidung, diesen Traumjob zu ergreifen. Innerhalb von 3 Jahren lernen sie den Umgang mit Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt. Aber auch Unmengen an Fachwissen müssen sie draufhaben, um den ältesten Beruf der Welt zu können und in entscheidenden Situationen richtig zu handeln. Anatomie, Kinderheilkunde, Mikrobiologie oder Pharmakologie sind nur ein paar Beispiele von insgesamt 14 Fächern, die es innerhalb der Ausbildung zu pauken gilt. Doch eine gute Hebamme macht noch viel mehr aus: ihre Persönlichkeit. Empathie, Verantwortungsgefühl und Demut sind Eigenschaften, die in keinem Kursbuch stehen, den Anwärterinnen dennoch jeden Tag aufs Neue abverlangt werden.
Hinzu kommt der immer höher werdende Kostendruck auf das Gesundheitswesen. Durch massenhafte Schließungen kleinerer Geburtenstationen und die hoch angesetzte Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen erhöht sich der Druck auf die Geburtshilfe enorm.
Was macht dennoch die Faszination des Berufs aus und wieso entscheiden sich jedes Jahr wieder so viele junge Menschen dafür?
"Wir werden Hebamme!" - Folge 1
In Folge 1 der Sendung „Wir werden Hebamme!“ begleiten wir zwei Hebammenschülerinnen, die am Klinikum Oldenburg in den letzten Wochen ihrer Ausbildung stehen.
Die 23-jährige Neele hatte schon in der Grundschule den großen Traum, Hebamme zu werden. Und tatsächlich, 15 Jahre später ergattert sie einen der begehrten Ausbildungsplätze. Noch ist es für Neele unwirklich, dass sie in nur 3 Monaten Geburten selbst leiten soll. Sie hat Hebammen schon immer bewundert. Dass sie bald dazu gehört, kann sie noch gar nicht glauben.
Ihre Freundin Nina hat da schon mehr Berufserfahrung: Die 38-Jährige ist bereits gelernte Krankenpflegerin und erfüllt sich mit der Hebammenausbildung einen lang gehegten Traum. Doch in Ninas Leben gibt es neben Büchern, Büffeln und Schichten im Kreißsaal auch noch zwei Töchter, für die der gemeinsame Alltag funktionieren muss.
Gemeinsam erleben wir, wie zwei junge Frauen die entscheidenden Monate und Momente auf dem Weg zu ihrem Traumberuf Hebamme erleben. 3 Jahre dauert die Ausbildung, die die Frauen für ihren Alltag im Kreißsaal formen sollen. 3 Jahre, in denen sie von Beobachterinnen zu selbstständigen Hebammen werden sollen: durch 1600 Unterrichtsstunden, 3000 Praxisstunden, etliche Schichten im Kreißsaal, durchgelernte Nächte, durch Schweiß und Tränen.
Und 3 Tage Examen, die das alles zunichtemachen können. Die über ihre Zukunft entscheiden. Werden die beiden das Examen meistern und am Ende ihren großen Traum als Hebamme leben? Die beiden hoffen und glauben es – doch wie eine Geburt geht nicht alles nach Plan. Dabei gibt es eigentlich keinen Plan B.
"WIR WERDEN HEBAMME!" - FOLGE 2
In Folge 2 der Sendung „Wir werden Hebamme!“ begleiten wir drei Hebammenschülerinnen, die am Klinikum Osnabrück ihr zweites Ausbildungsjahr absolvieren.
Die drei Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein, doch ihr gemeinsamer Traum, Hebamme zu werden, eint sie und macht aus Mitschülerinnen Freundinnen. Die 22-jährige Jule ist ehrgeizig, sie liebt den theoretischen Unterricht und das Lernen fällt ihr leicht. Doch in der praktischen Arbeit steht ihr eigener Anspruch ihr schon mal im Weg. Das hat sie erkannt und sich fürs zweite Ausbildungsjahr vorgenommen, daran zu arbeiten und etwas lockerer zu werden. Der Film zeigt, wie ihr das gelingt.
Auch Vivienne ist 22 Jahre alt, für sie stand nach einem Praktikum im Kreißsaal fest: es gibt für sie nur diesen einen Beruf. So war sie sehr glücklich und voller Tatendrang, als sie einen Ausbildungsplatz bekam, doch in diesem zweiten Ausbildungsjahr erlebt sie eine Achterbahnfahrt zwischen Frust und Freude, Zweifel und Selbstvertrauen. Auch Vivienne hat sich ein Ziel gesetzt: sie möchte von den Schwangeren im Kreißsaal stärker als eine Person mit Erfahrung und Kompetenz wahrgenommen werden, schließlich muss sie schon bald alleine Geburten leiten. An diesem Vorsatz arbeitet Vivienne konsequent.
Helene ist schon 30 Jahre alt. Immer war es ihr Traum, Hebamme zu werden. Doch zuerst hat sie eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin gemacht und danach fünf Jahre lang in diesem Beruf gearbeitet. Nachdem Helene ihren zweiten Sohn bekommen hat, macht ihr Mann ihr Mut, endlich ihren Traum zu leben und sich auf die Hebammenausbildung zu bewerben. Und es klappt: Helene beginnt die Ausbildung in ihrem Traumberuf und wird für ihre Mitschülerinnen Jule und Vivienne eine mütterliche Beraterin und Freundin. Die Mehrfachbelastung durch Hausarbeit und Kindererziehung, die Pendelei zwischen ihrem über eine Stunde Fahrtzeit entfernten Wohnort und Arbeitsplatz und das enorme Arbeitspensum ändern nichts an Helenes Einstellung. Sie blüht auf, ist motiviert und liebt die Action ihres Alltags. Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres hatte sie sich vorgenommen, die anstehenden Prüfungen auf der Wochenbettstation mit Bravour zu meistern. Schafft sie auch das?
Wir sind dabei, wenn die Frauen ihre gesetzten Ziele verfolgen und am Ende ein spannendes Fazit ziehen. An der Akademie des Klinikums Osnabrück werden unter der Leitung von Kerstin Moldenhauer derzeit 45 Hebammenschülerinnen ausgebildet. Dr. Yves Garnier, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Tina Grüter, Leiterin der Hebammenausbildung in der Akademie, Anke Kramer, Leitende Hebamme im Kreißsaal, Daniela Funke, Praxisanleiterin auf Station, und viele weitere liebevolle und kompetente Fachkräfte des Teams unterstützen die Schülerinnen, damit aus engagierten jungen Frauen kompetente und einfühlsame Hebammen werden. Werden die drei Hebammenschülerinnen den Erwartungen gerecht?